Traumabearbeitung
Ein Trauma ist eine psychisch so bedrohliche Lebenserfahrung, dass Betroffene mit den zur Verfügung
stehenden Ressourcen diese emotional nicht bewältigen können. Hierbei werden insbesondere starke
Gefühle der Hilflosigkeit, Ohnmacht, des Ausgeliefert-Sein und der Verzweiflung erlebt.
Als Trauma kann sowohl ein akutes bedrohliches Lebensereignis, wie den Tod einer sehr nahestehenden Person,
als auch eine über längere Zeit erfahrene extrem belastbare Beziehungskonstellation sein.
Es gibt u.a. Existenz-, Verlust- und Bindungstraumata.
Erlebt ein Mensch ein Trauma, so laufen psychisch - und auch mental - eine ganze Reihe von Prozesse ab.
Meistens kommt es zu einer Abspaltung der Gefühle, manchmal auch der Informationen über das Ereignis.
In dem "abgespaltenen Inneren-Kind-Anteil" befinden sich häufig auch für unser Leben wichtige Kräfte.
Ich habe z.B. mit 10 Jahren meine Mutter verloren und in meinem "abgespaltenen Inneren Kind Anteil"
war u. a. auch die Lebensfreude und die Leichtigkeit. So war es mir bis zur Heilung dieses Traumas
nicht mehr möglich, das Leben leicht und freudvoll zu nehmen. Ich war über viele Jahrzehnte eher ein
ernster Mensch und bin sehr glücklich darüber, diese Kräfte der Leichtigkeit und Lebensfreude
zurückgewonnen zu haben.
Mit dem Trauma und der Abspaltung entsteht gleichzeitig eine neue Instanz, die ich den
Traumawächter nenne. Dieser Traumawächter hat die Aufgabe, in unserem Leben alles zu tun,
um zu verhindern, dass unser altes Trauma angetriggert wird.
Ereignen sich dann aber doch in unserem Leben Situationen, die "ein ähnliches Thema" in sich tragen,
ist in unsem Inneren großer Aufruhr. Um dies zu verdeutlichen, nehme ich wieder mein o.a. Trauma
um den Tod meiner Mutter. Hier ging es um eine extrem schmerzhafte Verlusterfahrung. Mein Traumawächter
hat alles getan, um zu verhindern, dass ich erneut schmerzhafte Verlusterfahrungen mache. Ich beschützte
meine Kinder mehr als es vielleicht angemessen gewesen wäre. Auch tat ich alles, um die Trennung von
meinem Mann zu verhindern. Als sie dann doch kam, hat es mich sehr durchgeschüttelt. Und doch war es
gut und richtig für mich, denn in der Folge dieser inneren Krise konnte ich endlich das Ursprungs-Trauma
(der frühe Tod meiner Mutter) heilen -
und kann nun auch wieder leicht und freudvoll mein Leben genießen.
In meiner Praxis nutze ich für die Bearbeitung der Traumatas wieder die wundervolle Methode der
Katathym Imaginativen Psychotherapie.